Aktuelles (Sport)

Exkursion nach München zum Olympiapark

Exkursion nach München zum Olympiapark

Unter Leitung von Frau Hirsch organisiert unser P-Seminar im Juli 2022 ein olympisches integratives Sportfest – dachten wir alle, bis die Einladung des Generalkonsulats Israel und des jüdischen Museums München an uns gerichtet wurde, bei einem besonderen Zusatzprojekt mitzuwirken.

Unter Leitung von Frau Hirsch organisiert unser P-Seminar im Juli 2022 ein olympisches integratives Sportfest – dachten wir alle, bis die Einladung des Generalkonsulats Israel und des jüdischen Museums München an uns gerichtet wurde, bei einem besonderen Zusatzprojekt mitzuwirken. Wir hatten uns schnell einstimmig entschieden, bei „12 Monate – 12 Namen“ dabei zu sein. Dieses Projekt soll auf viele verschiedene Arten an die Opfer eines Anschlags erinnern, den die palästinensische Terrorgruppe „Schwarzer September“ vor 50 Jahren bei den olympischen Spielen 1972 in München auf die israelische Mannschaft verübt hat. Damals kamen elf Mitglieder der israelischen Mannschaft und ein deutscher Polizist tragisch ums Leben. Jeden Monat im Jahr 2022 soll an ein anderes Opfer besonders erinnert werden – wir wollen uns für die Erinnerung an den israelischen Fechttrainer Andrei Spitzer engagieren, und im Oktober 2022 bei der langen Nacht der Museen in München unsere Projektergebnisse vorstellen, die zusammen mit den Erinnerungsideen der anderen 11 Schüler- oder Vereinsgruppen von „12 Monate – 12 Namen“ danach auch noch weitere 2 Wochen im jüdischen Museum der Öffentlichkeit zugänglich sein sollen.

Den Anfang unseres Erinnerungsprojekts machte im März 2022 ein Online-Seminar, in dem wir neben Informationen über die politischen Hintergründe des Attentats auch die Gelegenheit zu einer sehr persönlichen Begegnung haben durften: Die Witwe des israelischen Fechttrainers Andrei Spitzer namens Ankie Spitzer teile mit uns die Erinnerungen an ihren Mann und an die Zeit der olympischen Spiele in München – sie war selbst damals vor Ort.
Wir wollten anschließend noch mehr über Andrei Spitzer erfahren und folgten der Einladung der Projektleiterinnen Dr. Julie Grimmeisen (Akademische Leiterin des Generalkonsulats Israel in München) und Angela Libal vom jüdischen Museum München, gemeinsam die originalen Stätten im Olympiapark sowie die dort schon vorhandenen Erinnerungsorte an das Attentat 1972 zu besuchen.

Der Rundgang war sehr anschaulich und informativ, unsere beiden Expertinnen stellten uns Fragen wie: „Wie würdet Ihr olympische Spiele gestalten, die genau im Gegensatz zu den „Propandaspielen“ in Berlin 1936 stehen sollen?“ oder auch „Welche Rolle spielt die Erinnerungsarbeit heute für uns Deutsche an das Attentat auf die Israelis 1972?“ und „Welche Elemente sind entscheidend, um ein gelungenes Bauwerk oder einen würdigen Erinnerungsort zu schaffen?“ „Reichen die Namen in hebräischer Sprache?“ „Ist ein fester Ort nötig oder ginge das auch virtuell?“ „Wenn ja, wie?“ Aber auch wir hatten jede Menge Fragen und so kamen wir gut ins Gespräch. (siehe Foto 1)

Im Olympiapark München wurden für die Opfer des Attentats seit 1972 insgesamt drei sehr unterschiedliche Erinnerungsorte errichtet, unter anderem das Bauwerk „Einschnitt“ (siehe Foto 2), das erst 2017 realisiert wurde. Dieses zeigt den zeitlichen Ablauf des Anschlags und informiert über das Leben der teilweise noch sehr jungen Opfer mit einem kurzen Text und dem Foto eines persönlichen Gegenstands aus der Zeit. Der Einschnitt des Attentats in das Leben aller Hinterbliebenen sowie in das Gedächtnis aller Israelis, Deutschen und Menschen weltweit wurde hier architektonisch sehr klar und anschaulich umgesetzt.

Durch den Rundgang mit insgesamt drei schon vorhandenen Erinnerungsorten und das sehr gelungene Gespräch dazu, lernten wir die Hintergründe der olympischen Spiele in München besser kennen, machten uns Gedanken über die Bedeutung würdiger Erinnerungsarbeit und wurden inspiriert, unseren eigenen Weg zu finden, durch unsere eigene Form des P-Seminar-Erinnerungsprojekt an Andrei Spitzer ein Teil des großen Gedenkprojekts zu sein.

Wir möchten sowohl virtuell bzw. in München als auch mit einer besonderen Station am Tag des Sportfestes angemessen an die Opfer des Attentats 1972 erinnern und bedanken uns daher sehr herzlich bei Frau Dr. Grimmeisen und Frau Libal für die aufschlussreiche Führung an diesem besonderen Ort.

Marie Brünner für das P-Seminar Sport (Foto 3 mit Fr. Dr. Grimmeisen und Frau Libal)

  • 1Foto 1
  • 2Foto 2
  • 3Foto 3

Adresse und Kontakt

Theresien-Gymnasium
Schreibmüllerstr. 10
91522 Ansbach

Telefon: 0981 87495 und 85183
Telefax: 0981 85342

E-Mail: verwaltung@thg-ansbach.de